Beesten-Schapen und Emsland-Süd sollen verschmelzen
Beesten. Die Verschmelzung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Beesten-Schapen mit der RWG Emsland-Süd steht im Mittelpunkt der Generalversammlung, die am Montag, 7, September, um 18 Uhr in der Halle am Bahnhof in Beesten stattfindet.
In einem Gespräch mit der Redaktion erläuterte Hermann Schartmann, geschäftsführender Vorstand der RWG Emsland-Süd, die Hintergründe der Fusion: „Als genossenschaftliches Unternehmen fällt uns eine Sonderrolle zu, denn unsere Kunden sind zugleich unsere Mitglieder. Dieses stellt für uns als Warengenossenschaft immer auch die Verpflichtung dar, das Beste für die Landwirte zu erreichen.“ Die Verantwortlichen beider Genossenschaften seien der festen Überzeugung, dass man dieser Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern mit der Fusion am besten gerecht werden könne.
Größere Produktauswahl
Alle Mitglieder würden besonders von einer breiteren Auswahl an spezialisierten Beratern profitieren, unterstrich Schartmann weiter. Zu den Pluspunkten zählen nach seinen Worten auch ein größeres Produktportfolio und die Möglichkeit der Versorgung an verschiedenen Standorten. „Wir hoffen, dass die Landwirte in den Einzugsgebieten der beiden Genossenschaften diese Einschätzung teilen, denn nur mit ihrer Zustimmung auf der jeweiligen Generalversammlung können wir dieses neue Wegstück vereint gehen“, werben die Vorstandsmitglieder für eine Unterstützung der Fusion.
Druck auf Landwirtschaft
Ursächlich für die Fusion ist nach Darstellung von Hermann Schartmann insbesondere der immer stärkere Druck auf die gesamte Landwirtschaft und damit auch auf die Genossenschaften: „Die Margen brechen immer stärker weg, die steigenden regulatorischen Anforderungen wirken sich negativ auf die Umsätze aus. Gerade darum ist es kaum noch möglich, als kleinere Genossenschaft am Markt bestehen zu bleiben.“ Nur vereint könne man den immensen finanziellen Bedarf, der für Digitalisierung und stärkere Service-Orientierung nötig sei, aufbringen.
Kundenstamm profitiert
Die Anforderungen an die Raiffeisen-Warengenossenschaften als direkter Partner der Landwirte hätten sich zudem in den letzten Jahren rapide gewandelt: „Wir müssen uns als Dienstleister im Bereich der Nährstoffdokumentation, der Digitalisierung und der zielgenauen Beratung verstehen.“ Dieser Anspruch lasse sich jedoch nur in größeren Strukturen realisieren. Durch die Fusion könne somit der gesamte Kundenstamm auch von den bisherigen Fortschritten der jeweils anderen Genossenschaft profitieren.
Darüber hinaus biete der Zusammenschluss auch die Möglichkeit, durch gemeinsame Fuhrparknutzung und Verwaltungsabläufe Kosten zu sparen, sowie aufgrund des größeren Marktgewichts auch bessere Einkaufskonditionen zu realisieren. Der geschäftsführende Vorstand unterstreicht, dass nur so die Genossenschaften auf Dauer wirtschaftlich solide Ergebnisse erzielen können.
Die RWG Emsland-Süd mit Sitz an der Lingener Straße 20 in Lünne und Standorten in Freren, Leschede, Messingen und Salzbergen präsentiert sich den Mitgliedern und Kunden im ländlichen Raum als hofnaher Lieferant mit entsprechendem Vor-Ort-Service. Zum Leistungsportfolio der RWG Emsland-Süd zählen Bereiche wie Ackerbau, Futtermittel, Haus- und Garten-Märkte, Gastronomie, Tankstellen, Heizöl und Diesel sowie erneuerbare Energien.
Die Geschäftsführung weist ausdrücklich darauf hin, dass wegen der Corona-Pandemie ausschließlich die Mitglieder und Mitarbeiter der RWG Beesten-Schapen zu dieser Generalversammlung eingeladen sind. Die Teilnehmer werden gebeten, die entsprechenden Hygienevorschriften und Abstandsregelungen einzuhalten sowie eine Mund- und Nasenbedeckung mitzubringen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung