RWG verabschiedet Geschäftsführer Paul Graé
Nach 37 Jahren ist Paul Graé als Geschäftsführer der Raiffeisen-Warengenossenschaft (RWG) Emsland-Süd in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei der Veranstaltung erhielt Graé die Goldene Ehrennadel des Deutschen Raiffeisenverbandes.
Rund 100 Gäste aus dem Genossenschaftswesen, Geschäftspartner und Mitarbeiter der RWG Emsland-Süd waren der Einladung zu der Abschiedsfeier gefolgt.
RWG-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Hackmann betonte, dass Graé oft unbequeme neue Wege gegangen sei und dabei im positiven Sinne tiefe Spuren in der RWG hinterlassen habe.
Der Vorstandsvorsitzende Bernhard Warburg erinnerte an die Expansion der RWG, Fusionen und den Aufbau neuer Geschäftsfelder. „Wer sich durch dieses Aufgaben Dickicht erfolgreich navigiert, muss schon ein genossenschaftliches Multitalent sein“, lobte Warburg Graé.
Der Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems, Johannes Freundlieb, erklärte, dass die zunehmende Größe der RWG und die Veränderung der rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen Herausforderungen gewesen seien. Diese habe Graé nie als Belastung empfunden, sondern wegweisende Entscheidungen getroffen. Für seine Verdienste um das Genossenschaftswesen überreichte Freundlieb Graé die Goldene Ehrennadel des Deutschen Raiffeisenverbandes.
Agravis-Bereichsleiter Philipp Spinne zitierte einen Mitarbeiter, der ihm einmal einen Rat gegeben habe: „Bei Paul Graé musst du zuhören, denn von ihm kannst du lernen.“ Graé habe stets versucht, die Organisation zu entwickeln. „Bleiben sie ein kritischer Geist und Förderer der Agravis“, forderte er Graé auf.
Für die Kollegen der benachbarten Genossenschaften sprach Günter Lonnemann von der Raiffeisen-Agrar Ankum. Das Bild der Landwirtschaft und damit der Genossenschaften habe sich in den letzten Jahren stark verändert. „Diese Veränderung hast du mitgestaltet“, sagte LonnemannGraé.
Graés Nachfolger Hermann Schartmann erklärte, mit der Verabschiedung Graés gehe eine durch Expansion geprägte Ära zu Ende. „Dank deines ökonomischen Weitblicks warst du den sich verändernden Anforderungen stets einen Schritt voraus“, sagte Schartmann. In Reimen plauderten die RWG Mitarbeiterinnen Dorothee Dahl und Petra Wöhle so einiges aus den 13 454 Tagen Graés als Geschäftsführer aus. Ein Autounfall blieb dabei ebenso nicht unerwähnt wie die kulinarischen Vorlieben des Geschäftsführers.
Keinen Tag bereut
Der 65-jährige Graé erklärte, er wisse noch nicht, ob ihn sein Ausscheiden mit Freude oder Erleichterung erfülle. „Aber ich habe es keinen Tag bereut, unserer Genossenschaft die Treue gehalten zu haben.“ Er habe gelernt, dass der Chef die „Klimaanlage“ im Unternehmen sei. Das Betriebsklima hänge vom Chef ab. Die Mitarbeiter seien das wichtigste Gut der RWG Emsland-Süd. „Man muss als Chef nicht jeden Fehler selbst machen, sondern auch den Mitarbeitern die Chance dazu geben. Denn mit der Verantwortung wachsen sie oft über sich hinaus“, lobte Graé seineMitarbeiter.
Graé freut sich darauf, mehr Zeit für die Familie und sein großes Hobby, die Jagd, zu haben. Musikalisch sehr einfühlsam gestaltet wurde Graés Verabschiedung von der Spellerin Viktoria Hofmann am Flügel.